Auch bei virtuellen Maschinen besteht manchmal die Notwendigkeit, anstatt von der Festplatte von einer DVD oder einem USB-Stick zu starten. Das ist etwa der Fall, wenn das Gastsystem nicht mehr bootet und man die Reparaturfunktionen der Windows-DVD verwenden möchte. Sowohl Player und Workstation von VMware als auch der Microsoft Virtual PC erlauben die Änderung der Boot-Reihenfolge.
Grundsätzlich erfolgt die Änderung der Abfolge, in der ein PC auf bootfähige Medien zugreift, bei virtuellen Maschinen auf die gleiche Weise wie bei physikalischen Systemen. Der Unterschied besteht nur darin, dass man es bei VMs mit einem virtualisierten BIOS zu tun hat, das von der VMware Workstation oder dem Virtual PC bereitsgestellt wird.
Startphase bei VMware Workstation und Player verlängern
Bei VMware betätigt man nach dem Einschalten der VM die F2-Taste, um ins BIOS zu gelangen. Der Player und die Workstation emulieren das Phoenix-BIOS, wo man wie gewohnt unter dem Menüpunkt Boot die Reihenfolge der Geräte einstellen kann.
Allerdings ist die Phase, während der die VM auf die F2-Taste reagiert, sehr kurz. Bis man dem VM-Fenster den Fokus verliehen hat, startet in der Regel meistens schon das Betriebssystem. Dieses Zeitfenster kann man durch folgenden Eintrag in die VMX-Datei der betreffenden virtuellen Maschine vergrößern:
bios.bootDelay = "tttt"
Der Wert für die Verzögerung wird in Millisekunden angegeben. Alternativ besteht die Möglichkeit, eine VM so zu konfigurieren, dass sie nur beim nächsten Start direkt in das BIOS bootet. Dafür ist der Eintrag
bios.forceSetupOnce = "TRUE"
zuständig. Beide Einstellungen funktionieren übrigens auch unter ESX(i).